Lied eines Bankräubers
Das nachfolgende Gedicht erhielten wir dem Schriftsteller Michael Volmer, nachdem wir sein Buch "Corrumpe in Pace!" entdeckt haben, welches unter anderem am Bratwursthäuschen spielt.
Lied eines Bankräubers
Oder: Am Bochumer Bratwursthaus kann
man einfach nicht vorbeigehen.
Mein Portmonee ist restlos leer
Wo kriege ich bloß Kohle her?
Hab schon gespendet all mein Blut
Ich bin ganz blass, mir geht's nicht gut
Gegen das Finanzamt aufgebäumt
Das Konto völlig leer geräumt
Das alles macht mich richtig krank
Was bleibt: ich überfall `ne Bank
Ein Spielzeug spielt `ne echte Waffe
Ob ich das wohl wirklich schaffe?
Dazu noch Löcher in die Mütze
Die mein Gesicht vor Blicken schütze
Rein in die Bank, dann mein Gestotter:
"Her m-m-m-mit dem ganzen Schotter!"
Die nette Dame an der Kasse
Gibt's mir wirklich - ich find's klasse
Plötzlich wird mir ganz ganz warm
Denn es klingelt der Alarm
Alle Lampen leuchten grell
Nichts wie raus hier, aber schnell
Mitten durch die City, unter Leute
Warum ist`s so leer hier heute?
Ich prüfe: Sind sie schon hinter mir her?
O Schreck, da über mir - ein Hubschrauber
Doch noch etwas liegt in der Luft
Es ist ein scharfer, toller Duft
Ich blick nach vorn, nur geradeaus
Da ist's, jawohl, das Bratwursthaus
Noch nie im Leben schafft` ich dies
Vorbeizugehen am Paradies
Wenn nicht jetzt, frag ich, wann dann?
Doch die Wurst zieht mich in ihren Bann
"Eine Currywurst bitte, aber zügig"
Ich werde jetzt so richtig gierig
"Oder geben sie mir doch gleich zwei"
Und zieh `nen Schein der Bank herbei
O ja, die Wurst ist einfach superlecker
Doch da schrillt schon der große Wecker
Die Polizei ist da, kommt auf mich zu
Ich schling die Wurst, verschwind` im Nu
Ich renne fort, schau kurz zurück
Und hab die Polizei im Blick
Fröhlich schlemmen die Beamten
Ha`m der Wurst nicht widerstanden
Ob Räuber oder Polizei
Am Bratwursthaus geht`s nicht vorbei
Die Currywurst ist das beste Gericht
Und damit endet das Gedicht
Quelle: Bamaze Satiere